Danach fuhr ich weiter Richtung Milas und steuerte Labranda an. Auf der D525 herrschte sehr lebhafter, beinahe dichter Verkehr. Es war Sonntag und die Türken machten ihre Ausflüge, fuhren zum Meer und/oder zum Picknick. Bei Milas bog ich auf eine Landstraße Richtung Norden ab und alleine die Fahrt auf den Serpentinen über die Berge war ein Erlebnis. Ich hielt öfter am Straßenrand an um die Landschaft zu fotografieren. Die vorbei kommenden Lastwagenfahrer, die zu den nahe gelegenen Marmorbrüchen unterwegs waren, hupten zur Begrüßung.
Cosja, vielen Dank für deinen Bericht, den ich eben erst entdeckt habe. Ich finde den super und deine Fotos auch! Ich glaube, da muss ich unbedingt hin, ist ja nicht allzuweit von mir. Nur fürchte ich, in einem Tag ist das nicht zu schaffen. Meinst du, das geht auch mit Hunden?
Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.(Laotse)
@ Karin Ich hatte Lockmittel in der Grabkammer ausgelegt, damit ich in Ruhe fotografieren konnte. Ne, war ein Späßle. Zu der Zeit war einfach nichts bis ganz wenig los, sowohl in Labranda als auch in Euromos.
@ege35 Danke für dein Kompliment. Wo genau möchtest du hin? Bafasee oder Euromos/Labranda? Ich sah eigentlich sehr wenige Hunde, außer bei der Arbeit als Hütehunde. Auf der einen Seite kenne ich die Einstellung mancher Türken zu Hunden, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man sowohl nach Labranda als auch nach Euromos seinen Hund mitnehmen kann. Auch denke ich mir, dass am Bafasee die Dorfbewohner Gäste mit angeleinten Hunden sehr wohl tolerieren würden. Aber als Nicht-Hundehalter macht man sich da kaum so seine Gedanken während des Aufenthalts und beobachtet in dieser Hinsicht auch nicht sehr genau ....
Als ich wieder auf der Bergseite war hörte ich einen mir bekannten Pfiff. Das war der Pfiff, mit diesem Adil stets seinen Esel warnte, wenn dieser im Latmosgebirge doch etwas zu schnell über die Felsen hoppelte. Ich blickte zum großen Platz bei der Freitreppe hinunter und nahm ziemlich ungläubig Adil samt den drei Pensionsgästen aus Hamburg wahr. Also hatten diese ebenfalls doch ziemlich spontan einen Ausflug nach Labranda beschlossen. Ich suchte noch die Quelle des bekannten Labranda-Heilwassers auf, welches damals als Orakelstätte diente
danach kletterte ich den Hügel hinunter um meine Freunde zu begrüßen. Diese machten gerade Brotzeit an einem Holztisch im Schatten eines Baumes und ich wurde von Adil mit Brot und Fadenkäse "Tel peyniri" versorgt. Diesen Käse sah ich bereits mehrmals auf Wochenmärkten, er ist leicht gelblich und seine Form in Bändern.
In Labranda waren gerade Archäologen zu Gange. Muss wohl ein Völkchen für sich sein? Grüße meinerseits wurden unfreundlich ignoriert, na ja ...
Hier die Grabkammer von innen:
Und hier, wie lustig, ein herrenloser Teekocher entdeckte ich auch auf dem Gelände:
Liebe Cosja, ich verfolge Deinen Bericht, Deine wunderschönen Bilder ganz andachtsvoll. Bitte gerne noch mehr, alles, was Du mit uns teilen möchtest. Der Bafasee, vor allem Kapikiri, hat für mich etwas Heiliges. Die Atmosphäre in Kapikiri ist irgendwie spirituell aufgeladen, ich weiss nicht, wie ich es besser benennen soll. Und Deine Reise ist auch so intensiv. Einfach nur DANKE SCHÖN! Grüsse von Bliss
Gib nie, nie, nie, gib niemals auf ! (W. CHURCHILL)
Zitat von BlissDer Bafasee, vor allem Kapikiri, hat für mich etwas Heiliges. Die Atmosphäre in Kapikiri ist irgendwie spirituell aufgeladen, ich weiss nicht, wie ich es besser benennen soll.
Damit liegst du genau richtig, Bliss! Am Bafasee wurde früher die Mondgöttin Selene verehrt und der Legende nach soll sie hier auf die Erde gekommen sein, weil sie eine heftige Liebe zu einem sterblichen jungen Mann erlebt haben soll! Magie pur, die feinfühlige Menschen, die für solche Empfindungen offen sind, auch heute sicherlich noch wahrnehmen... die Landschaft ist sehr "feminin" durch die runden Formen der Felsen! Vor allem Frauen fühlen sich am Bafasee wie Zuhause, hat vielleicht mit unserem Mondzyklus zu tun? Gerne würde ich eine Vollmondnacht mit Freundinnen dort erleben! Das Yakamoz, wenn das silberne Mondlicht sich im See spiegelt, ist bestimmt ein mystisches Erlebnis am Bafa See!
Hallo, Es ist ein tolles Erlebnis, in Kapikiri bei Vollmond in der Nacht spazieren zu gehen. Es hat wirklich etwas Mystisches. In der Nacht kann man von Endymion-Tempel aus das wunderschöne Yakamoz erleben. Selamlar. Olive
Hallo Bliss, ich habe sehr, sehr gerne mit euch meine Erlebnisse in Kapikiri geteilt, es ist meine Hommage an Kapikiri sozusagen. Und schade, mein Blick in den Kalender sagt mir, dass wir den Vollmond am Bafasee im Juni leider um knapp 2 Tage verpassen werden. Aber auch beim gemütlichen Sitzen auf einer Stadmauer und dabei den Sonnenuntergang betrachten, der sich im See spiegelt hat es etwas ehrfürchtiges ....*schwelg*
Fortsetzung
Nach der Brotzeit in Labranda fuhr ich wieder zurück zur D525
und nach einem kurzen Stück dann weiter auf einer Landstraße, durch kleine Ortschaften und über etliche Hügelchen Richtung Meer und nach Iasos. Auf dieser Strecke, die ziemlich einsam lag und wenig befahren war, musste ich mehrmals unterwegs stoppen, um mich anhand der Straßenkarte und der dürftigen oder verrotteten Beschilderungen zu orientieren. Aber in der Pampa kennt man das ja schon.
Einmal musste ich auf einem Waldweg wenden und noch einmal rückwärts zurücksetzen, fuhr aber eher weniger nach Sicht (weil die drei Nackenstützen auf den hinteren Sitzen immer noch zu hoch eingestellt waren und mir den Blick rückwärts auf die Straße verwehrten) sondern verließ mich auf mein Gefühl ? und landete in einem breiten Schottergraben Ich fuhr vorsichtig an aber die Räder drehten sofort durch. Also stieg ich aus, grub mit meinen Händen die Räder erstmal frei und beseitigte auch einige kleine Felsbrocken, die dem Unterbodenblech gefährlich nah kamen. Nicht dass ich noch die Ölwanne beschädige (wo genau die auch immer sein mag). Den ersten Wagen, der vorbei kam, hielt ich an und vier junge Türken sprangen heraus und erklärten sich sofort bereit, das Auto aus dem Graben zu schieben. Dann passierte mir gleich das zweite dumme Malheur: Damit ich das Kommando meiner Helfer besser hören konnte ließ ich die Fahrertüre offen - wie dumm war das denn! Meine freundlichen Helfer schoben den Wagen schnell heraus, aber die Fahrertüre verkeilte sich in der Schräge mit dem Waldboden Also wieder zurück, Fahrertüre schließen, dann wieder anschieben. Endlich war es geschafft, aber die Fahrertüre war nun an der unteren Ecke etwas verbogen, der Lack war aber zum Glück noch dran. Meine Helfer schauten ebenso betroffen wie ich, aber ich zuckte nur apathisch mit den Schultern und bedankte mich herzlich bei ihnen. Ziemlich bedrückt über die etwas verbogene Autotüre fuhr ich dann die Küstenstraße entlang nach K?y?k??laç?k und landete sogleich am Hafen. Von dort aus betrachtete ich die Ruinen der wahrscheinlich im 9. Jh. v. Chr. gegründeten karischen Stadt Iasos.
Die Lust auf Erkundung des Geländes von Iasos war mir vergangen, denn ich war sauer auf mich selbst. Vielmehr beschäftigte ich mich mit dem Gedanken, am morgigen Tag eine Werkstatt aufsuchen zu müssen, damit man mir die Türe wieder zurecht bog. Und hoffentlich blieb dabei der Lack dran!
Abends kam ich wieder in die Pension zurück und lernte als erstes Nora kennen, eine Hamburgerin und derzeit Erasmus-Studentin in Istanbul, die durch einen irren Zufall in Kap?k?r? landete. Die aufgeweckte Nora gefiel mir sofort und wir unterhielten uns den halben Abend lang über ihre ziemlich spontan angetretene Reise an der Ägäis entlang. Nebenbei empfahl sie mir eine nette und günstige Pension in Güzelçaml?, in der sie sich zuvor aufgehalten hatte.
Besire versorgte uns wie immer liebevoll mit Gemüsesuppe, Auberginengemüse, Gemüse in Joghurtsauce, einem türkischen Hackbraten und buntem Salat.
Es war mein letzter Abend in Kap?k?r? Am Holztisch wurde noch die geplante Wanderung im Latmosgebirge für den nächsten Tag besprochen, danach verzogen sich die Pensionsgäste früh in die Betten, weil der Beginn der Wanderung 7 Uhr sein sollte. Mit Adil leerte ich dann noch ein Gläschen Rak? am Holztisch und ich erzählte nochmals von meinen Unternehmungen und Erlebnissen des Tages. Als er fragte, ob ich gut mit dem Auto zurecht käme, berichtete ich kleinlaut von meinem Malheuer des Tages. Er schaute sich den Schaden an, ging in seine Werkstatt und kam mit Zange und Tuch zurück. Die Türecke umwickelte er mit dem Tuch und mit der Zange bog er zurecht, was mitten in der Nacht nur ging. Das Ergebnis war astrein Begeistert über das Ergebnis gingen wir zum Holztisch zurück und tranken darauf nochmals ein Gläschen Rak?. ?erefe! Wir wünschten uns eine gute Nacht, alles, alles Liebe und Gute, viel Glück, stetige Gesundheit, unermesslichen Reichtum ? und vielleicht gibt es ja im nächsten Jahr ein Wiedersehen.
Kann ich gut verstehen, dass du traurig warst beim Abschied von Kapikiri, Cosja! Als kleines Trostpflaster ist hier ein Video mit Bildern vom Bafa See und Kapikiri, unterlegt mit meiner Lieblingsmusik von Cahit Berkay (Mogollar):
Für uns alle ist dein Reisebericht eine Inspiration und ein Grund mehr, um auf deinen Spuren den wunderschönen See und das freundliche Dorf zu besuchen und kennen und lieben zu lernen!
...und jetzt geht's weiter in "unser" Güzelcamli? Darauf freue ich mich und bin sehr gespannt!
Vielen Dank für das tolle Video. Ich habe es gleich weitergeschickt zum Stimmung einheizen, denn zum einen war mein Freund noch nie in der TR und in diesem Jahr wird es für ihn Premiere, zum anderen werden in der letzten Woche unseres Aufenthalts noch zwei Freundinnen nachreisen, die ich erfolgreich an den Bafasee gelockt habe.
Und ja, die Reise geht weiter nach Güzelcamli
Fortsetzung
Montag, 13.09.2010
Gegen 11 Uhr verließ ich mit meinem Gepäck die Yasemin-Pension. Und mit einem Liter kaltgepresstem Olivenöl sowie einer Tüte Pulbiber aus Besires Vorratskammer. Der Abschied von Besire, Ane und Baba sowie den Kindern war herzlich aber auch traurig. Geschwind ging mir durch den Kopf, dass man schon masochistisch veranlagt sein muss, einen Aufenthalt bei Adils Familie zu planen, um diese auch wieder zu verlassen. Mein Weg führte mich zur D525 in nördlicher Richtung nach Söke am See entlang und ich schaute sehnsüchtig über den See und suchte mein Kap?k?r? in der Ferne.
Weiter ging es über die Abzweigung nach Akköy, dabei überquerte ich den Büyük-Menderes
und genoss nochmals von weitem den beeindruckenden Anblick des gigantischen Theaters von Milet.
Über Yeni-Do?anbey erreichte ich Karine ? hier hört die Straße dann auf, weil danach türkisches Sperrgebiet am südlichen Ende des Dilek-Nationalparks kommt. Die schmale Straße nach Karine schlängelt sich idyllisch am Berg entlang und ich sah die Feuchtgebiete des Vogelartenschutzgebietes.
Eski-Do?anbey wollte ich dem Mietfahrzeug nicht antun, nachdem ich die Zufahrt zu dem Dorf gesehen habe. Ca. 5 km Holperstrecke auf felsigem Boden ? vielleicht übersah ich aber auch einfach nur die richtige Straße zum Dorf?
In Karine trank ich dann am frühen Nachmittag einen Tee, Lipton-Teebeutel!! Ich beobachtete die paar Gäste und Fischgerichte waren hier natürlich der Renner. Allerdings hatte ich selbst noch gar keinen Hunger, der Abschied lag mir noch im Magen. Und käsigbleiche Touristinnen wurden von tiefgebräunten, stolzen Kapitänen mittels Schlauchbooten von irgendwelchen Booten an den Strand befördert und mit Freunden bekannt gemacht - beim Beobachten hatte das für mich auch irgendwie einen Touch von Arrangement und ach ja, dann gibts im Herbst wieder neue, und doch immer die gleichen, Askim-Geschichten in diversen Foren. Als ich bezahlen wollte hörte ich ein freundliches ?No bir?. Ich fuhr die Küstenstraße zurück und dann direkt nach Priene. Schon von weitem sah ich die Säulen des Athena-Tempels.
Bevor Bilder von Priene kommen, ein kleiner Ausflug nach "dies und das":
am Bafasee
am Ortsrand von Gölyaka
Todesursache unbekannt
Gottesanbeterin, perfekt getarnt
Distel bei Milet
Und kennt jemand zufällig den Namen dieser Pflanze auf dem folgenden Foto?
Nun Fotos von Priene, vermutlich im 4. Jh. v.Chr.gegründet, terrassenförmig und in einem rechtwinkligen Raster am Hang des Gebirgszugs Mykale angelegt. Auch hier war recht wenig los.
Aufstieg zur Stadt
An der Agora
Wasserablaufrinne bei den Wohnhäusern, wo gerade deutsche Archäologie-Studenten zu Gange waren
Oh ja, wir/ich hatten/hatte bis dahin sehr viel Glück mit dem Besuch antiker Stätten. Nirgends war es zu voll und überlaufen, sondern man konnte in Ruhe die Stille und die Schönheit genießen.
Apropos Stille ... im Vergleich zur lykischen Küste fiel mir hier in dieser Ecke der Ägäis besonders auf, dass wenig bis gar keine Zikaden plärrten. Einbildung meinerseits oder ....?
Fortsetzung
Danach fuhr ich weiter nach Söke und bog dort in Richtung Ku?adas? ab. Ab da wurde die Gegend ungemütlich und richtig unschön. Bausünden wohin man sieht.
(Anmerkung: Warum ich eigentlich diesen Umweg fuhr kann ich im nachhinein nicht mehr sagen!)
In Güzelçaml? kam ich am frühen Abend an, fand auf Anhieb die von Nora empfohlene Ecer-Pension und bezog dort mein Zimmer.
Pensionswirt Necip war mir auf Anhieb sympathisch, wie er da in Küchenschürze gemütlich in der Küche hantierte und mir in Aussicht stellte, dass ich hier selbstverständlich auch ein Abendessen bekäme. Im Flur standen Lautsprecherboxen und es lief laute Popmusik aus den 70´er Jahren, die durch das ganze dreistöckige Haus schallte. Das hatte mir Nora verschwiegen, aber mir gefiel das sehr gut. Necip hat eine deutsche Mutter, einen türkischen Vater, ist in Reutlingen geboren, im Ruhrpott aufgewachsen, hat aber Ende der 70´er wieder mit seinen Eltern DE verlassen und sich in Güzelçaml? angesiedelt. Er erklärte mir noch den Weg zum Dilek-Nationalpark und wusch ? war ich schon wieder weg.
Schnell fuhr ich mit dem Mafia-Auto Richtung Nationalpark, es war schon 17:30 Uhr und ich wollte zumindest den von Nora empfohlenen Strandabschnitt Nr. 2 noch genießen, denn der Park schließt angeblich um 19 Uhr.
Der Strand war vollkommen leer, der Wellengang stark, das Meer aber warm. Nur auf der Liege vermisste ich dann mein Strandtuch sowie Klamotten zum Wechseln, welches ich alles in der Eile in der Pension vergessen hatte. Wildschweine oder Wespenschwärme traf ich keine an. Lediglich der Wirt vom angrenzenden Strandrestaurant machte hin und wieder einen Kontrollgang zum Strand, vielleicht um zu checken, ob die einsame Strandbesucherin noch essen möchte oder ob sie wieder heil aus den Wellen kommt.
Mit feuchten Badeklamotten unter Shirt und Hose besuchte ich noch den kleinen Hafen von Güzelçaml? und schlenderte an der Promenade entlang. Insgesamt war zu der Zeit in Güzelçaml? 'tote Hose' und ich freute mich darauf, in die kuschelige und urgemütliche Ecer-Pension zu kommen.
In der Ecer-Pension angekommen traf ich nach und nach die anderen Pensionsgäste aus Tschechien, Berlin und Mannheim sowie auch Necips Tochter. Die Unterhaltung verlief also während des gesamten Abendessens hauptsächlich auf Englisch. Die Tschechen erwanderten einen großen Teil des Dilek-Nationalparks und erzählten uns von der Landschaft und den Tieren, z.B. auch von wilden Pferden, denen sie dabei begegneten. Die junge, hübsche Tochter von Necip studiert in Istanbul, ist während der Semesterferien bei ihrem Vater und spricht ebenfalls wie Necip sehr gut deutsch. Sie servierte uns während des Abends das von Necip hingebungsvoll gekochte zweigängige Menü: Börek, Lauchgemüse, gegrillte Sardinen, Salzkartoffeln, Salat. Die Pensionsgäste verabschiedeten sich nach etlichen Bierchen und Weinchen bald in die Kojen, lediglich Necip und ich blieben auf der Dachterrasse zurück und plauderten bei eiskaltem Efes noch bis 2 Uhr morgens. Themen: Kochen, essen, Leben in der Türkei, Leben in Deutschland, das Leben überhaupt, Integration, egal wer und wo ? Mein erster Eindruck von Necip hatte sich bestätigt: Er strahlt nicht nur Gemütlichkeit und Klugheit aus, er ist es auch.
freue mich immer über den reisebericht. danke cosja. zikaden plärren dann, wenn die feigen reifen auch in kusadasi und umgebung cosja wann sehen wir uns zum kaffeetrinken in pamucak oder am ladies beach?
Im letzten Jahr waren zu der Zeit die Feigen reif. Aber Zikadenzirpen habe ich leider nicht überall wahrgenommen.
Dankeschön Ik Ich habe dir letzte Woche bereits eine Mail mit meiner Handy-Nr. geschrieben, weil ich dir den Austausch der Nummern vorschlagen wollte. Sobald wir in die Gegend kommen (ab ca. 13. Juni ...) würde ich mich dann bei dir melden
Fortsetzung
Am nächsten Morgen, 14.09.2010, kam ich in den Genuss eines opulenten Frühstücks, wie bei Besire am Bafasee. Selbstgemachte Marmelade von Necips Ane, Honig aus eigener Imkerei, diverse Wurst- und Käsesorten, Tomaten, Gurken, Kaffee und Tee, und neben dem üblichen, aber immer noch gerne gegessenen weichen und frischen Weißbrot, stand sogar Laugengebäck auf dem Tisch der Dachterrasse.
Nach einer sehr herzlichen Verabschiedung verließ ich Güzelçaml? und startete Richtung Ephesus durch.
Mir gruselte ein wenig vor den erwarteten Touristenmengen in Ephesus, aber Nora hatte mich in Kap?k?r? ja noch beschwichtigt und meinte, da sei derzeit, vor allem vormittags, nicht mehr so viel los.
Haaa, als ich gegen 11 Uhr ankam stand ich erstmal Schlange hinter etlichen Reisebussen wegen einem begehrten Parkplatz auf dem Gelände. Nach resolutem Rangieren ganz knapp an den Bussen vorbei stand mein Mafia-Auto dann sicher und ich quälte und schubste mich zum unteren Kassenhäuschen durch (20 TL Eintritt) ? schlicht: Hier war einfach der Teufel los!
Aber es war immer mein Wunsch gewesen, wieder einmal Ephesus zu besuchen, nachdem ich 1984 und 1985 dort war. Also stürzte ich mich tapfer in den Trubel.
Sehr bald schon steht man an der Hafenstraße (Arkadiane), das Meer ist allerdings durch die Verlandung 5 km entfernt. Die marmorne Hafenstraße ist aber leider für die Besucher gesperrt. Ich vermute, weil am unteren Ende die Nekropole und Hafentherme freigelegt werden.
wem´s gefällt
Lagerräume an der unteren Handelsagora
Südtor mit Blick auf die Säulen der Handelsagora
Spätestens jetzt bedauerte ich, nicht den oberen Eingang gewählt zu haben, wie mir noch von Necip empfohlen wurde. Um das Gelände von "oben nach unten abzuarbeiten". Ich bewunderte noch einige Zeit die Celsus-Bibliothek, aber dann war es mir hier zu wuselig und zu laut, und so wanderte ich quer über das Gelände und über die Kuretenstraße zur oberen Agora am oberen Eingang.
Über einen Seitenweg kam ich an der Fontäne vorbei, dem Endpunkt mehrerer Äquadukte und Ausgangspunkt zahlloser Wasserleitungen
bis ich schließlich an der oberen Agora ankam, wo es wesentlich ruhiger war.