Ibrahim (Abraham) hat's im Alten Testament angefangen, das grosse Schlachtfest! Wie jedes Kind weiss, sollte er seinen Sohn opfern, das wurde zum Glück durch eine göttliche Fügung verhindert und das Opferlamm hielt seinen Einzug in die islamische Welt! Seitdem wird dieses Opfer jedes Jahr auf's Neue gefeiert, in Stadt und Land wird geschlachtet, den Menschen geht's gut...endlich kann sich jeder den Bauch mit Fleisch rundessen...auch die Hunde bekommen ihren Teil! Die Kühe unseres Nachbarn werden neben der kleinen Lady mit ihren 11 Babies geschlachtet und Lady freut sich!
Seit Tagen schon wachten die Opferlämmer überall in der Türkei:
Es werden für Grossfamilien mit Geld natürlich auch Kühe geopfert, traditionell wird das Fleisch der Opfertiere zu jeweils 1/3 selbst gegessen, an die Nachbarn und an arme Menschen verteilt! Manche der Tiere spielen nicht mit und hauen lieber ab, sehr verständlich!!!
Es tut mir leid, diese Bilder ansehen zu müssen. Gott hat im Alten Testament symbolisch ein Opfer verlangt, um Gottes Willen nicht, dass die Tiere auf diese grausame, oft unprofessionelle Art und Weise abgesäbelt werden....! Wann begreift der Mensch die Symbolik? Dieses grausame Gemetzel kann auch Allah nicht gewollt haben! Warum kann man nicht ein angemessenes Opfer bringen, indem man im Rahmen seiner Möglichkeiten Geld an die Armen spendet, somit hätten sie nicht nur einmal einen vollen Magen, sondern könnten sich auch längerfristig etwas anschaffen!
In der Bibel ist das eher symbolisch, da hast du Recht Amica, im Koran wird aber den Gläubigen befohlen, das Opfer zu vollbringen! Koran Sure 22 Vers 38 sagt: "Alle Völker sollten Opferriten durchführen und dabei Allah Tiere opfern!" Es wird im heiligen Buch sogar genauestens festgelegt, dass nur erwachsene und gesunde Tiere geopfert werden dürfen! Schwangere Tiere sind tabu! In der Zeit, dass Ibrahim den Widder anstelle seines Sohnes geopfert hat, wiedersetzte er sich den damals durchaus üblichen heidnischen Menschenopfern... Um das grosse Gemetzel am Kurban Bayram in ein "angemessenes Opfer" ( Früchte, Blumen, Geld???) zu verändern, bedarf es leider Gottes wieder einen grossen Heiligen, der eine Erneuerung der alten religiösen Gesetze bewirken kann! Wir sollten nicht vergessen, dass auch an unserem heiligen Weihnachtsfest Millionen Tiere für ein Festessen ihr Leben auf grausame Art und Weise am Fliessband lassen...ich möchte nicht wissen, wie die Zustände in dieser Hochsaison in unseren Schlachthöfen sind!
Die türkische Zeitung Hürriyet meldet heute, dass dieses Jahr mehr als 2500 Hobby-Metzger beim rituellen Schlachten für den Kurban Bayram verletzt wurden! Tja, wenn man's nicht kann, sollte man's lassen! Ausserdem entscheiden sich immer mehr türkische Familien gegen das Abschlachten von Tieren und spenden das Geld, was ein Opferlamm kostet, an die Armen!!!
Ich bin froh, dass meine türkische Familie dieses ''OPFERN'' seit einigen Jahren gelassen hat. Dies geschah auf Druck der Söhne und Töchter, also der neuen jungen Generation, in unserer Familie!!!
Wie Du sagst, Karin, viele Menschen spenden eine entsprechende Summe und machen dieses Töten von Opfertieren nicht mehr mit.
Religionsgelehrte, Tierrechtler, Umweltschützer und Tierärzte in der Türkei haben über den Kurban Bayram debattiert! Die Tierschützer beschweren sich, dass die Tiere unnötig gequält werden, sie stehen oft tagelang zusammengepfercht ohne Futter und Wasser und werden von Laien unfachmässig getötet! Umweltschützer finden es unakzeptabel, dass die Opfertiere auf öffentlichen Plätzen, Strassen, Parks und sogar Kinderspielplätzen in den Städten ausgeblutet werden und der Abfall einfach liegen bleibt! Die Religionsgelehrten pochen zwar auf die religiöse Pflicht des Schlachtens, betonen aber, dass nach islamischem Standart die Opfertiere nicht leiden dürfen! Die Gläubigen sollten auf jeden Fall mehr auf die hygienischen Umstände beim Schlachten achten, sonst ist die Ansteckungsgefahr mit Krankheiten sehr gross, finden die Veterinäre! Obwohl die türkische Regierung seit letztem Jahr verboten hat, um öffentlich zu schlachten und mehr saubere Schlachthöfe zur Verfügung gestellt hat...das Volk schlachtet nach wie vor WO es will und WIE es will! Hygienische Einrichtungen, sowie tierärztliche Kontrollen sind absolut wichtig, sonst können Krankheiten wie Anthrax, Tuberkulose, Tollwut oder Salmonellen sich sehr schnell verbreiten!
Die türkische Organisation KIMSE YOKMU (ist da jemand) hilft guten Muslims ihrer heiligen Pflicht des Tieropfers am Kurban Bayram nach zu kommen, ohne sich die Hände blutig zu machen! Für eine Geldspende erledigt KIMSE YOKMU vom Kauf der Opfertiere bis zur Verteilung des Fleisches an arme Familien einfach alles!
Der Kauf:
Transport zum hygienischen Schlachthof:
Listen der Bedürftigen:
Spendenmaterial:
Jeweils 7 kg Fleisch werden abgewogen und verpackt:
Die Pakete werden auf die LKW-Flotte geladen:
Die LKWs fahren zu ihren Zielen in 38 türkischen Provinzen und in's Ausland:
Auch an diesem Opferfest haben sich wieder Amateur-Metzger in die eigene Hand geschnitten! In Istanbul waren es 600, in Ankara 217, die in der Notaufnahme der Krankenhäuser behandelt wurden, einige sind in kritischem Zustand zur OP überwiesen! Alleine im Cubuk Distrikt von Ankara haben sich 98 Freizeitmetzger verletzt, kein Wunder, denn dort wurden mehr als 20 000 Tiere geopfert!
Die armen Tiere tun mir ehrlich gesagt viel mehr leid als diese Dilettanten, die in ihrer Stümperhaftigkeit die Tiere nicht adäquat schlachten. Ich glaube, ich werde durch die Türkei wirklich noch zur Vegetarierin.
Das Schlachtfest Kurban Bayram steht wieder vor der Tür! Vom 15. bis zum 19. November werden wieder viele Tiere dran glauben müssen! Unser Nachbar wird, wie jedes Jahr, seine 20 Jungochsen auf dem Feld schlachten, die Strasse steht dann voll mit den Autos der Zuschauer/Käufer, die mit Kind und Kegel kommen, um riesige Humpen Frischfleisch in Plastiktüten und Schüsseln abzuschleppen! Es wundert mich immer, dass die Familien ihre kleinen Kinder mitbringen, um dem Schlachten beizuwohnen...
Hier ist ein passendes Video von Maddog, "Strasse in den Tod", wo zwei Rindviecher mit Säcken über dem Kopf auf der Ladefläche eines Kleintransporters auf den Weg zu einer Schlachtstelle in einer Stadt sind... schöne Musik, mehr Blut als in allen amerikanischen Horrormovies zusammen, kleine Kinder als Zuschauer und Helfer!
Ausländer in der Türkei und viele türkische Menschen werden diese Tradition des öffentlichen Schlachtens nie verstehen und warum kleine Kinder dabei sind ist einfach schokierend!
Kurz vor dem Schlachtfest haben bei Erzincan 52 Schafe Selbstmord begangen! Der 13-jährige Sohn des Schäfers hat die 150 Tiere zählende Herde gehütet, als aus unerklärlichen Gründen der Leithammel, gefolgt von den anderen Schafen, sich von einer Klippe über 150m in die Tiefe gestürzt hat!
Was hat der Bengel dem Hammel wohl in's Ohr geflüstert???