Tierschutz in der Türkei? Ein schwieriges Thema, wie wir alle wissen. Um seinen türkischen Landsleuten die elende Situation der Strassentiere in's Bewusstsein zu rufen, hat der Tierschützer Tolga Öztorun mit 30 bekannten türkischen Schauspielern einen Protest-Film über die Grausamkeit und Schmerzen der Tiere gemacht! Tolga, aktiver Helfer im TH Yedikule in Istanbul und Herrchen für 2 behinderte Hunde und 10 Katzen will mit seinem Film die unmenschlichen, schockierenden Zustände in der Türkei dokumentieren. Damit es alle kapieren, stellt er kurzerhand die Welt auf den Kopf, indem er die Tiere durch menschliche Akteure ersetzt...utopisch und gerade deswegen sehr schockend!
Die Mimik der Schauspieler trifft genau in's Schwarze, eine meisterliche Leistung aller Beteiligten! Leider hat es der Film bisher noch nicht auf Filmfestspiele geschafft, von mir bekommt er jetzt schon einen Oscar, beim Ansehen der Kurzversion bekam ich Gänsehaut...ergreifend! Hoffentlich wird dieser Film in türkischen Schulen gezeigt, schliesslich hat sich der Regisseur bemüht, den Film jugendfrei zu drehen, trotz heftiger Sterilisations und Kastrationsszenen! Hier ist die 15 minuten lange Kurzversion von EZBER:
Strassenhunde in der Türkei...in Wäldern ausgesetzt, vergiftet, erschossen...ein Elend ohne Ende! Es geht nicht so weiter! Hier ist der türkische Beitrag zum Kiev Steps Filmfestival 2007 zum Tag der Rechte der Tiere: Der Kurzfilm von Mert Basaran, getitelt "Ghosts of the City" erzählt die Geschichte der türkischen Strassenhunde und bietet Lösungen an! Die erste Version ist in türkisch, die 2. in englisch!
Dieser Film wird an einigen Schulen in der Türkei gezeigt, immerhin ein guter Weg um das Leid der Strassenhunde zu verstehen und zu lernen mit dem Problem der Strassenhunde um zu gehen!
Der Film EZBER hat bei mir gemischte Gefühle hinterlassen. Einerseits ist das Konzept und die zum Teil kompromisslose Bildsprache hervorragend und beispielhaft, andererseits sind manche Aussagen für mich als aktiver Tierschützer in der Türkei nicht ganz nachvollziehbar. Vor allem die drastische Darstellung der Kastrationsszenen stoßen mir etwas übel auf. Es entsteht der Eindruck, dass das zur Zeit einzige probate Mittel zur aktiven Bekämpfung des Straßentierelends als barbarisch und falsch angsehen werden soll. Das wäre eine fatale Fehlinterpretation oder gar Aussage des Films!
Die andere Konsequenz und die von den meisten Gemeinden praktizierte End-Lösung wird dagegen gar nicht thematisiert: das massenhafte Vergiften von Straßentieren. Fehlte der Mut?
Riccardo, die Kastrationsszenen im Film stellen die OP OHNE Betäubungsmittel dar, die leider von vielen "Uteruszählern" so durchgeführt wird! Diese gewissenlosen Tierärzte bekommen Kohle pro operiertem Tier, was rausgeschnitten wurde, zählt als "Trophäe", also Beweiss, bei der Abrechnung! Anschliessend werden die armen Tiere frisch operiert in Wäldern ausgesetzt oder den Hundegruppen im TH ausgeliefert... Um die notwendige Nachsorge kümmert sich niemand!