Wer ein Buch mit türkischen Märchen gelesen hat, kennt bestimmt das anatolische Volksmärchen über die mystische Prinzessin Sahmeran, halb Schlange, halb Frauengestalt. Sahmeran herrscht über das Volk der Meran, die in der Unterwelt leben und grossen Wert auf Freundschaft, Liebe, Kunst und Musik legen. Dann gibt es natürlich als Gegensatz die böse Oberwelt, vom tyrannischen Sultan und einem bösen Riesen regiert! Wie das Schicksal es will, findet ein braver mutiger junger Held den Weg in die Unterwelt, verliebt sich in die schöne Sahmeran, heiratet sie sogar, nachdem er das von ihr gestellte Rätsel gelöst hat und kann mit dem von Sahmeran geschenkten verzauberten Dolch die Bösen in der Oberwelt bekämpfen! Ende gut, Alles gut? Von wegen...der mutige Held wird natürlich in der Oberwelt von schönen Prinzessinnen umschwärmt, schliesslich hat er sie doch vom Bösen gerettet und vergisst seine Schlangenfrau Sahmeran. Erst als es Eifersuchtszenen in der Oberwelt gibt, eilt Sahmeran ihrem Liebsten zu Hilfe, muss das aber leider mit ihrem Leben bezahlen... Dieses uralte anatolische Volksmärchen erinnert mich an manche unserer deutschen Märchen, da gibt es Parallelen zu Märchen der Grimm Brothers und das traurige Ende der kleinen Seejungfrau ist dem der Sahmeran ähnlich! Vielleicht das beliebteste türkische Märchen, dient es auch heute vielen türkischen Künstlern als Inspiritation, Sahmeran taucht überall in der türkischen Kunst auf! Auch wird das Abbild von Sahmeran gerne auf türkische Aussteuer gestickt, als Glücksbringer für die Hochzeit.
Der Kupferschmied Hasan Özcan aus Mardin verewigt Sahmeran in seinen Werken: