Zwei Leute, die in Diyarbakir während einer Demonstration versucht haben eine türkische Flagge herunter zu holen, sind zu 18 Jahren und 3 Monaten Gefängnisstrafe verurteilt worden. Beim Prozess in Diyarbakir am Freitag haben die beiden Angeklagten, einer ist 17 Jahre alt, die Anklage von der Hand gewiesen: " Wir ehren die türkische Flagge und hatten keinerlei Absicht zu Respektlosigkeit!" Der Anwalt der Beiden argumentierte, dass es keinen eindeutigen Beweis für die Straftat gibt!
Die United Nations untersuchen warum in türkischen Gerichten steinewerfende Kinder unter 18 Jahren im Südosten der Türkei als Terroristen verurteilt werden. Seit das türkische Strafgesetz TCK in 2005 angepasst wurde, ist Starfverfolgung im Anti-Terror Gesetz verschärft worden. Kinder, die Steine auf Polizisten werfen oder illegale Slogans für z.B. die PKK singen, können als Mitglieder terroristischer Organisationen verurteilt werden! Rechtsexperten sagen, dass mehr als 1000 Kinder inhaftiert sind in den letzten zwei Jahren, zur Zeit sind 300 solcher Kinder zwischen 12-18 Jahren im Knast! Die UN stellt dem Justizministerium viele Fragen: wieviele Kinder einsitzen, Definition von terroristischer Aktivität, sind Zivil- oder Militärgerichte zuständig, wie sind die Rechte der Kinder geschützt und gesichert, was tut die Regierung um die Situation zu verändern??? Vor 2006 wurden Kinder dem Jugendgericht vorgeführt, jetzt vor dem Hohen Gerichtshof mit spezieller Autorisation um Kinder zwischen 15-18 Jahren alt zu verurteilen! Es gibt keine Jugendstrafanstalten in der Türkei! Die Kinder wissen nicht, was sie tun und können die Konsequenzen nicht einschätzen und wie die Kinder verurteilt werden, ist gegen die UN Konvention für das Recht der Kinder! Arrest sollte die letzte Lösung sein, steht aber in der Türkei an 1.Stelle, Kinder werden minimal 3 Monate inhaftiert, was mentale Störungen zur Folge hat! Die türkische Tageszeitung Radikal berichtete Mittwoch vom Hungerstreik der Kinder im Maltepe Gefängnis / Istanbul, wo die inhaftierten Kinder behaupten geschlagen, isoliert und bei Leibesvisitation gefilzt zu werden!
Ach du Schreck! Jetzt ist mir klar, warum meine neuen kurdischen Nachbarn mit ihren 3 kleinen Buben hierher gezogen sind: Die werfen nämlich immer mit Steinen!!! Auf meine Hunde in meinem Garten, was mich ärgert, auf Strassenhunde, Katzen, Hühner und auch gegenseitig schmeissen die sich Steine an den Kopf! Die Jungs sind so 8, 6 Jahre alt und "kücük Ali" ist noch nicht mal drei, aber im Steinewerfen ein kleiner Weltmeister! Kücük Ali schleudert mit voller Wucht Steine an meine Fenster, grrr, auf meine frischgewaschene Wäsche auf dem Balkon und auf seinen Hund von ganz dichtbei, aber am liebsten auf seine Brüder! Und wenn's der "Anne" mal echt zuviel wird...ihr ratet es schon, wirft SIE Steine auf ihre bösen Buben!!! Mit solchen Kindern und solchen Erziehungsmethoden ist es garnicht so dumm, dass die Familie aus dem äussersten Südosten der Türkei regelrecht geflüchtet ist!
Wieder ein gefundenes Fressen für die türkische Presse: In Ankara wurde ein Rechtsanwalt an die Polizei verraten, weil er angeblich ein Foto von "Apo", dem gefangenen Vormann der PKK, in seinem Büro aufgehängt hatte! Und das auch noch, oh Schreck, haltet euch fest, direkt neben dem obligatorischen Bildnis von Atatürk, dem Gründer der Republik!
Natürlich haben die Gesetzeshüter sofort eingegriffen, der Rechtsanwalt landete erstmal in Untersuchungshaft, der Arm des Gesetzes hat das Büro gründlich untersucht und festgestellt, dass der Rechtsanwalt ab und zu mal Musik eines bekannten kurdischen Schlagerstars gehört hat! Weiter sind keine Beweise gefunden worden, im Gegenteil, die Beteuerungen des Anwalts " Apo degil Babam!" ( Apo ist nicht mein Papa) haben sich bewahrheitet...der Baba des Anwalts sah dem gefürchteten Terroristenführer nur zum Verwechseln ähnlich!!!
Der britische Künstler Michael Dickinson hat die Grenzen der künstlerischen Ausdrucksfreiheit in der Türkei kennen gelernt, er wurde angeklagt, den türkischen Premierminister beleidigt zu haben und wurde zu einer Geldstrafe von 7080 TL auf Bewährung verdonnert! Dickinson hatte auf einem seiner Werke den Kopf des PM auf einen Hundekörper gemalt...tsssk! Laut Aussage des Künstlers mag der PM keine Kritik, deshalb wurde Dickinson vor das Gericht in Kadiköy gestellt ( oder vor den Kadi in Kadiköy?) und ausserdem des Landes verwiesen! Da man ihm nicht verboten hatte, wieder einzureisen, ist der Künstler nach zwei Wochen zurück in Istanbul! Seine Stelle als Lehrer kann er jedoch vergessen, er steht jetzt auf der Schwarzen Liste der türkischen Schulen und Unis! Seinen Lebensunterhalt verdient Dickinson sich jetzt mit Wahrsagen!