Weiter geht's mit meinen eigenen Erfahrungen zu diesem Thema! FISCH ESSEN IN DER TÜRKEI: Ganz anders als in Deutschland, wo sogar die grätenreiche Forelle schön mit Fischbesteck zerlegt und gegessen wird, trotz akuter Lebensgefahr ( wer bekommt schon alle Gräten raus???)...hier in der Türkei ist es die normalste Sache der Welt, um sogar im 5 Sterne Etablissement den Fisch mit den "Flossen" besser gesagt FINGERN zu essen! Ganz schön schlau, mit den Fingern merkt man sofort, ob sich da noch eine Gräte versteckt hat und da Essen doch eine sinnliche Angelegenheit ist, mache ich das gerne auch so! In der alten Heimat ist Fischessen oft eine Tortur, wir rennen ja sogar am Aschermittwoch in die katholische Kirche, um den Segen ( Aschenkreuz) zu bekommen, dass wir bloss nicht an einer Fischgräte ersticken: was ein ( Aber) Glaube!!! Kein Wunder, dass Fischstäbchen soooo populair sind!!! Also, mein Tip: macht es wie die Türken, esst mit den Flossen und geniesst von der Vielfalt der superleckeren fangfrischen Fische in der Türkei!!!
EINLADUNG BEI TÜRKEN AUF DEM LAND: Ob zur Familie des netten Taxifahrers oder beim Ausflug bei lieben Bauern, man wird manchmal spontan zum Essen eingeladen, oft mit Hinblick auf Kultur-Austausch, die türkische Gastfreiheit ist ja bis weit über die Grenzen berühmt! Ganz wichtig ist Schuhe ausziehen...wenn da irgendeine Art Teppich liegt, egal auch wenn's "nur" Strohmatten oder aufgeschnittene Pappkartons sind, die dreckigen Latschen müssen aus, auch wenn die Füsse nicht viel besser aussehen! Wundern sollte man sich nicht, dass manchmal Alle aus einer Schüssel essen, dass beim Essen nicht viel geredet aber viel reingeschaufelt wird und dass Leute, die "fertig" sind, sofort aufstehen und die Tischrunde verlassen! Es dauert garantiert nicht lange bis der nächste Gast platznimmt! Auf dem Land wird manchmal mit der Hand gegessen, da nimmt mit sich mit Hilfe eines Stücks Fladenbrotes mit der "reinen" RECHTEN Hand das Essen! Das gilt auch für manche urigen kleinen Landgasthöfe, beim Ausflug nach Kirazli Köyü bei Kusadasi haben wir brav die Schuhe ausgezogen, bevor wir auf den Kissen im Sofrasi platzgenommen haben!
Gestern war ich mit ein paar Freundinnen beim Hidrellez Fest am Sevgi Plaji, wo wir zusammen mit türkischen Leuten, die wir noch nie zuvor gesehen hatten, an einem der grossen Picknicktische Platz genommen hatten! Unser Gegenüber hat uns spontan von seinem Essen probieren lassen... er hat uns dauernd etwas angeboten, ein Vorbild der berühmten türkischen Gastfreiheit! Hier isst man nicht und lässt die Fremden zuschauen!
So eine herzliche Gastfreiheit erlebt man immer wieder in der Türkei!