Wenn man schon Urlaub in der Türkei macht, denken viele, dass man dann auch für Schmuck, Leder oder Teppiche gleich ein Schnäppchen schlagen kann! Das ist durchaus möglich, bei den Preisen in der Türkei! Aber es heisst nicht umsonst "Schnäppchen-Jäger", man sollte sich schon zuhause über Preise informieren und hier dann viel Zeit investieren, viel Geduld mitbringen, viel Tee trinken und handeln wie ein waschechter Orientale! Gold, Leder und Teppichläden gibt's hier wie Sand am Meer, zur Orientierung hier mal ein paar ( ohne Gewähr! ), nur um eine Idee zu bekommen, was es hier so gibt...
Den Bazaar 54 gibt es in allen türkischen Städten und Ferienzielen:
Ausserhalb von Kusadasi sind einige Gold, Leder und Teppich-Fabriken ( z.B. an der Strasse nach Selcuk ), in Selcuk selbst sind auch weniger "touristische" Läden, das ist einen Ausflug wert in Verbindung mit Ephesus! Aber seid vorsichtig, wenn ihr vom Busunternehmen oder freundlichen Taxi-Fahrern zum Kauf überredet werden sollt...nicht vergessen, diese Leute machen das gerne, weil sie mitkassieren! Ein Touri-Guide oder Taxi-Chauffeur bekommt rund 25% von euren Ankäufen! Beim Teppich- und Schmuck-Kauf darauf achten, dass ein Zertifikat ausgehändigt wird! Dann viel Spass und viel Glück beim Schnäppchenjagen!
Eine Weisheit des Propheten Mohammed sagt " Willst du einen Menschen richtig kennenlernen, so treibe mit ihm Handel"! Das Handeln ( Pazarlik) und Feilschen ist ein orientalischer Brauch und auf den Märkten, Basaren und in vielen Läden ( Teppiche, Gold & Leder) durchaus üblich. Echten Händlern geht es nicht so sehr um den Preis, sondern der Weg ist das Ziel und das Ritual des Handelns ist oft das Wichtigste am Geschäft! Um zu handeln was das Zeug hält braucht man sehr viel Zeit, Geduld und immerwährende Freundlichkeit! Auf das Preisangebot des Händlers kann man bei Interesse an der Ware zunächst mit der Hälfte des Preises anfangen, mit Charme, Überredungskunst und viel Glück ist es möglich, sich etwa in der Mitte zu einigen...dann hat man das gute Stück immerhin um 1/4 billiger ergattert! Wer einmal mit dem Feilschen begonnen hat wird auch Spass dabei haben, es ist eine hohe Kunst mit Türken zu handeln, allerdings wird erwartet, dass es dann auch zum Kaufabschluss kommt!
In den vielen Juwelierläden in der Türkei glitzert und glänzt das Gold mit der Sonne um die Wette! Sehr verführerisch, vor Allem, weil auch leicht erschwinglich! Damit für das goldene Türkei-Souvenier nicht zuviel bezahlt wird, Allah behüte, hier sind die immer aktuellen Goldpreise in der Türkei:
ZitatViele Urlauber kaufen im Türkei-Urlaub Teppiche, Lederwaren oder Schmuck. Manche von ihnen bekommen jetzt dubiose Anrufe. Die Polizei warnt vor einer neuen Betrugsmasche. Den Opfern wird am Telefon in akzentfreiem Deutsch mitgeteilt, dass die gekauften Waren nicht ordnungsgemäß verzollt worden seien, weshalb in den Geschäften in der Türkei gerade eine Finanzprüfung laufe. Durch eine Nachzahlung könnte man der Strafverfolgung entgehen. Da die Täter über grosses Detailwissen verfügen (wer wo was gekauft hat), tappen viele in die Falle. Sie überweisen per Western Union die angeblichen "Zollgebühren.? Bis jetzt haben 62 Geschädigte Anzeige erstattet. Der Gesamtschaden beträgt 420.000 Euro.
Guter Tipp, Melih! Das passiert vor allem Urlaubern, die sich in der Türkei gekaufte Waren zu ihrer Adresse in der Heimat schicken lassen! Ein Service türkischer Geschäftsleute, wo oft schon Missbrauch verübt wurde / wird... der schöne Teppich, den man gekauft hatte, entpuppt sich z.B. bei Lieferung als ein ganz anderes Exemplar (unbedingt vorher Fotos von der gekauften Ware machen!) und/ oder man muss viel mehr Einfuhrsteuer bezahlen, als gedacht! Wenn die aus der Türkei geschickte Ware in Deutschland verzollt wird, bekommt man eine offizielle deutsche Zollbescheinigung und nur das ist alles, was man bezahlen muss!
Glückwunsch zum kreuzschiff-freien Tag! Mir wurde damals, in einer Pension in Güzelcamli, auch empfohlen, das Gelände von oben nach unten "abzuarbeiten".
Zu den Teppichhändlern/-geschäften: Ich gehe während eines jeden Türkeiurlaubs mindestens einmal in ein Teppichgeschäft. Ich lasse dort mich gerne in ein Gespräch verwickeln, zum Tee einladen (meistens werden 3 daraus), lasse von Anfang an aber durchblicken, dass ich nichts kaufen möchte und werde, da ich bereits 5 türkische Teppiche und Kelims besitze, sondern mich lediglich informieren und unterhalten möchte. Diese Besuche sind dann absolut stressfrei, es werden keine Kauferwartungen an mich gestellt, ich lasse mir aber gerne Teppiche zeigen, aber auch Brautaussteuer in Form von Kissenbezügen, Tischdecken und -läufer, Wandbehänge usw., wenn ich sehe, dass der Laden leer und Zeit für mich ist.
Was ich besonders an den Teppicheinkäufern schätze: Es sind einige der wenigen Personen, die sich in ihrem Land, außer den Reiseführen in deren Genuss ich aber so gut wie nie komme, so richtig, richtig gut auskennen! Der Osten ist ihnen nicht fremd, ebenso die Schwarzmeerküste. Anhand der Teppichmuster errate ich manchmal die Heimatregion des geknüpften Werks und wir erzählen uns gegenseitig über das Land und unsere Erlebnisse aus zwei unterschiedlichen Warten.
Das kann ich bei bestem Willen nicht zur Nachahmung empfehlen... wer setzt sich freiwillig stundenlang zu (fremden) Männern in einen Laden, in dem er / sie NICHTS zu kaufen beabsichtigt? Auch wenn mal kein Kunde im Laden sein sollte...zu tun ist immer jede Menge!
Bitte berücksichtigt, dass gerade single weibliche Wesen (sogar ältere Semester) mit so einem Verhalten ungewollte Signale setzen, die leider verkehrt verstanden werden, manche Männer könnten da auf falsche Gedanken kommen.
Einheimische Frauen machen das niemals, sie provozieren nicht, sie kennen die Moralvorstellung ihres Landes und hüten ihren Guten Ruf wie ihren Augapfel! Wer sich mit fremden Männern einlässt, darf sich nicht wundern, im schlimmsten Fall als "Sextourist" missverstanden zu werden. Muslimische Männer kennen keine "freundschaftlichen" pur platonischen Beziehungen zum anderen Geschlecht, das ist tabu in dieser Gesellschaft.
Also bitte Mädels, seid vorsichtig im Umgang mit Männern einer anderen Kultur, wenn euer Verhalten nicht eindeutig zweideutig missverstanden werden soll... Was man Zuhause nicht macht, sollte man erst recht nicht in der Fremde machen!