Anfang Januar 2015 gab's einen schrecklichen Bericht über eine Staupe Epidemie im TH Marmaris, der eine grosse Anzahl der alten und schwachen Tiere, sowie viele Welpen, zum Opfer gefallen sind! Ein paar engagierte Engländerinnen haben das verseuchte TH desinfiziert, mit Schutzanzügen wie bei der Spusi oder dem CSI, mit Mundschutzmasken, Schutzbrillen, Handschuhen und Schuhüberzügen ausgestattet und mit Desinfektionsmitteln bewaffnet haben die tapferen Damen die Liegeplätze gründlich gesäubert und die Wände gekalkt... eine notwendige Aktion um das Grosse Sterben im TH zu bekämpfen!
Jetzt die schreckliche Gewissheit... auch in Ku?adas? geht in diesen Tagen eine furchtbare meldepflichtige Seuche, nämlich das sehr ansteckende & tödliche PARVO Virus sowohl im TH wie auch unter den Strassentieren um und fordert viele Todesopfer! Auch hier werden hauptsächlich junge, alte & schwache Tiere hinweggerafft, das bösartige Parvo Virus greift rasendschnell um sich und fordert Todesopfer, die qualvoll verenden. Die Inkubationszeit beträgt zwischen 2 und 14 Tagen, das hochgradig ansteckende Virus ist resistent und kann bis zu einem halben Jahr überleben und infektiös bleiben!
Deshalb seid bitte äusserst vorsichtig im Umgang mit fremden Katzen & Hunden, aufpassen wenn ihr Haustiere habt oder Strassentiere füttert / streichelt! Bitte keine jungen, schwachen, kranken und alten Tiere ohne vorherige Rückfrage in ein Tierheim bringen, das kann unter den gegebenen Umständen einem Todesurteil entsprechen!
Es gibt zwar Impfstoffe mit denen Tiere ab einem Alter von 12 bis 16 Wochen prophylaktisch behandelt werden können, aber wie gesagt ist das Virus leider Gottes resistent... Allen Tierfreunden / Haltern viel Glück beim "Überleben" der Seuche, drücke allen die Daumen und hoffe, dieser Kelch wird an uns vorübergehen...
ZitatParvovirose, auch Katzenseuche genannt, ist eine der gefürchtetsten Hundekrankheiten, da sie ohne sofortige und intensive Behandlung unweigerlich zum Tode führt. Gerade Welpen und jüngere Hunde sind für diesen Virus besonders empfänglich. Warum?
Die Welpen nehmen zunächst die nötigen Antikörper gegen den Parvovirus mit der Muttermilch auf, und zwar primär mit dem Kolostrum, das ist die Erstmilch unmittelbar nach dem Werfen. Da die Welpen, besonders bei starken Würfen, unterschiedlich viel von diesem Kolostrum aufnehmen, sind sie auch unterschiedlich stark immunisiert. Unabhängig davon läßt aber diese Grundimmunisierung über die Muttermilch von Woche zu Woche nach. Eine Schweizer Studie erbrachte, dass im Alter von 6 Wochen bereits über 80 % der Welpen keine ausreichende Immunisierung mehr haben.
Wie kommen die Welpen zu diesem Virus?
Parvoviren werden von befallenen Hunden über den Kot abgegeben. Gerade neugierige Welpen, die an allem herumschnüffeln müssen, nehmen dann diese Viren auf. Dies erklärt auch die Fälle, in denen Welpen aus Massenzuchten mit ungenügender Hygiene oft gruppenweise von diesem Virus befallen werden. Hier genügt natürlich ein einziges krankes Tier, um den ganzen Welpenbestand zu infizieren. Ein Grund mehr, um von solchen Quellen die Finger zu lassen. Gleiches gilt natürlich für Händler. Eine andere Infektionsquelle sind Welpenspielgruppen aber auch der Mensch, der umbemerkt mit seinen Schuhen die Viren ins Haus und oft direkt in die Wurfstube trägt. Die Welpen also die ersten Wochen nicht aus dem Haus zu lassen, ist auch keine Garantie gegen den Befall.
Wie äußert sich der Virus?
Parvovirose beginnt meist mit einer kaum bemerkbaren Mattigkeit (welcher Welpe schläft nicht gerne?) und leichtem Fieber. Sehr bald danach aber kommt Erbrechen hinzu, oft begleitet von Durchfall. Der Welpe behält keine Nahrung mehr bei sich, erbricht auch Getrunkenes, der Durchfall wird letztlich blutig. Werden diese Symptome nicht sofort von einem Tierarzt behandelt, endet das Ganze meist tödlich. Einen Gewichtsverlust von mehr als 12%, einhergehend mit dem Wasser- und Elektrolytmangel des Körpers, überlebt das Tier nicht.
Gibt es eine Behandlung?
Gegen den Parvovirus gibt es noch keine Medikamente. Was jedoch entscheidend für den Verlauf der Krankheit ist, ist die Behandlung der Symptome. Der schwere Durchfall kann gestopt werden, der Wasserhaushalt muss wieder ausgeglichen werden, dem Körper müssen Bicarbonate, Kalium und evtl. andere Elektrolyte zugeführt werden. Dann hat der Hund eine gewisse Chance für das Überleben.
Kann man Vorbeugen?
Ja, und nochmals ja. In einem ordentlichen Umfeld, z.B. in einer gut gepflegten Hobbyzucht, genügt die erste Grundimmunisierung etwa in der 7. Lebenswoche. Diese erfolgt gemeinsam mit einer Impfung gegen Staupe, Hepatitis, Leptospirose und Zwingerhusten. In der 12./13. Woche erfolgt die Nachimpfung. Danach die übliche jährliche Wiederholungsimpfung.
Besteht ein erhöhter Infektionsdruck, also eine größere Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Tier infiziert (z.B. in einer Massenzucht), kann und sollte bereits in der 5. Woche eine Erstimpfung gegen Parvovirose und Staupe vorgenommen werden. Hätten manche Massenzüchter und Händler auch nur den Funken von Verantwortungsgefühl, würden sie wenigstens zu dieser Maßnahme greifen.
Die erschreckenden Symptome bei den, inzwischen leider verstorbenen Katzen eines Bekannten aus Ku?adas?: Die Tiere zeigen eine völlige Apathie, Appetitlosigkeit, heftiges Übergeben, blutiger wässriger Durchfall, da hat leider weder die Impfung, noch die Behandlung des Tierarztes geholfen...
Mir macht dieses Parvo Virus Angst wegen den verheerenden Folgen für Haus & Strassentiere, auch weil die Schutzimpfung keine Garantie ist, es noch keine wirksame Behandlung gibt und weil das hartnäckige Virus gegen gängige Desinfektionsmittel immun ist und sich kaum vernichten lässt! Nicht auszudenken, dass das tödliche Virus minimal 6 Monate aktiv bleibt, dann kommt es zur andauernden Kontamination und wird das Virus überall verbreitet wo wir hingehen...
Unsere Katze Lily ist eine Freigängerin, die lässt sich ja nicht vorsichtshalber auf unbestimmte Zeit im Haus einsperren, was tun um zumindest "unsere" Tiere vor der Parvovirose schützen zu können?
Beim Gassigehen mit unseren Hunden haben wir vor dem Haus eines Nachbarn eine tote Katze gefunden, das Tierchen lag zusammengerollt wie im Schlaf da, nur weil es nicht auf die Hunde reagiert hat, haben wir gecheckt, dass es nicht mehr lebt. Wir haben das kleine Kätzchen entsorgt und dabei keinerlei Verletzungen oder sonstige möglichen Todesursachen feststellen können... Vergiftungssymptome waren nicht zu erkennen, vielleicht war es krank?
Wir sind ganz schön erschrocken und wappnen uns mit soviel Info über das Parvo Virus, wie irgend möglich, immerhin haben wir 4 Hunde, eine Tigerlily und kümmern uns um einige Rudel Strassentiere!
Hier ein Bericht über Diensthunde der Bundeswehr:
Zitat Probleme mit Parvoviren in Zwingeranlage
Frage: Bei unserer Dienststelle ist ein Fall von Parvovirose bei einem 16 Mon. DSH aufgetreten. Der Impfschutz ist nach Impfpass durchgehend gewesen. Nachdenklich stimmt mich u. a. das bei unserer Dienststelle bereits im letzten Jahr um diese Zeit ebenfalls 4 Hunde verschiedenen Alters daran erkrankten, ebenfalls mit Impfschutz. Haben sie zu den verwendeten Impfstoffen Info über deren Wirksamkeit oder sind bei ihnen ähnliche Fälle aufgetreten? Welche Vorsorgemaßnahmen erachten sie für sinnvoll bzw. welche sind dringend angezeigt? Welche Desinfektionsmittel empfehlen sie zur Reinigung der Zwinger und Fahrzeuge? Besteht eine akute Infektionsgefahr für die restlichen Hunde? Gibt es generelle Verhaltensregeln bzw. Erfahrungen in solch einem Fall? Meine bisherigen Auskünfte von freien Tierärzten, Tierklinik und ärztlichem Dienst schwanken zwischen abwarten bis Desinfektionsmaßnahmen mit Formalinlösung.? Um ihren fachkundigen Rat und Info zu diesem Thema wäre ich sehr dankbar.
Antwort Dr. Korthäuer: Ich gehe davon aus, dass das Parvovirus bei den erkrankten Tieren nachgewiesen wurde und es sich nicht um eine Verdachtsdiagnose handelt. Ich halte tatsächlich energische Maßnahmen für erforderlich:
Zur Desinfektion gegen Parvovirose müssen sehr starke Laugen oder Säuren verwendet werden. Ob Formalin wirksam ist weiß ich nicht. Parvoviren sind wohl die beständigsten Viren überhaupt (können über Monate infektiös bleiben). Wir verwenden wegen der nachgewiesen sehr guten Wirkung "Venno-Vet 1 Super" (basiert auf Ameisensäure). Leider hat es einen sehr beißenden und etwas sesshaften Geruch. Ein weiterer Nachteil ist, dass es Aluminium angreift (deshalb Einsatz in Luftfahrzeugen verboten). Bei einmaliger Anwendung ist das aber für Alu-Boxen etc. noch tolerierbar. Vorteil: sehr gute Wirkung auch bei niedrigen Temperaturen.
Ich würde wie folgt vorgehen:
1. Alle Zwinger, Transportboxen, Hütten, Liegebretter etc. an einem möglichst warmen Tag gründlich reinigen, abtrocknen lassen. Ältere und raue Holzteile nach Möglichkeit austauschen (nur begrenzt desinfizierbar).
2. Desinfektion und Einwirkzeit nach Anleitung mit Venno-Vet (durch Tierarzt bei Venno-Chemie oder Fa. Heiland zu beziehen), mehrfach auswaschen, abtrocknen lassen.
3. Ausläufe, Wegränder etc. wenn möglich umgraben oder Oberflächen austauschen. Ansonsten Gras kurz halten und mindestens 3 Monate nicht benutzen. Kothaufen der Hunde aus Ausläufen stets sofort entfernen. Evtl. Ausläufe mit Rindenmulch einstreuen und alle 4 Wochen oberste Schicht entfernen (ist auch gut für die Pfoten der Hunde). Nachteil: in den tiefen Schichten des Rindenmulchs können sich Krankheitserreger lange halten, deshalb 1x pro Jahr Komplettaustausch notwendig.
4. 2x Impfung im Abstand von 3 Wochen aller impffähigen Hunde mit reinem Parvoimpfstoff eines anderen Herstellers als bisher verwendet. Normalerweise verwenden wir den Impfstoff der Firma Intervet als 8-fach Kombination (SHPPi+LT). In diesem Fall sollte aber kein Kombinationsimpfstoff verwendet werden.
5. zusätzliche Kotuntersuchung im Bestand mindestens stichprobenartig, evtl. auch in Form von Sammelproben (Mischung von je 4 Hunden) auf pathogene Bakterien und Parasiten einschließlich Giardien.
Das empfohlene Mittel Venno Vet habe ich auf dem türkischen Markt nicht gefunden, es besteht aus Ameisensäure (Formik asit oder Kar?nca asidi) und Glyoxylsäure (glioksilik asit), diese Mittel sind in der Türkei zu bekommen!
Eine 1%ige Verdünnung und bis zu 2 Std Einwirkungszeit sollten für eine gründliche Desinfektion reichen, gut zu wissen, damit kann man die Seuche erfolgreich bekämpfen!
Vorbeugend gegen Parvo versuchen wir notgezwungen unser Glück mit homöopathischer Abwehrstärkung des körpereigenen Immunsystems unserer Tiere! Schutzimpfen wäre natürlich effizienter, wenn der auslösende Virus Stamm bekannt wäre... davon gibt es nämlich mehrere Varianten, die zur genauen Bestimmung im Labor untersucht werden müssten!
Wir haben bisher immer gute Erfahrungen mit der Gabe von ECHINACEA bei unseren Vierpfötchen gemacht und weil wir einen schon älteren Seniorenhund, der zur Risikogruppe gehört, plus eine grosse Schar freilaufender Katzen und Rudel Strassenhunde vor der Seuche schützen wollen, greifen wir in der Not zu vertrauten altbewährten wirksamen Mitteln aus der Natur:
Das untere Echinacea (oral liquid) ist aus der Apotheke im Dorf, es sind 10x10 ml Ampullen, kostet 14TL und wird tröpfchenweise eingegeben oder unter's Fressen von Hund / Katze gemengt. Oben ist "Ekinezyal? Cay?", also 20 Teebeutel von Do?adan aus dem Supermarkt, kostet unter 5 TL und davon braue ich einen starken Aufguss, von dem ich Teelöffelchen an's Futter für die schwächeren Strassenkatzen gebe, sowie Esslöffel an grössere magere Hunde und hoffe, dass es hilft!
Weil nur ganz junge, schwache, kranke und alte Tiere der schrecklichen Seuche zum Opfer fallen und es so gut wie keinen wirksamen Impfstoff gibt, ausserdem auch der Kostenfaktor eine Rolle spielt, machen wir was wir können und vertrauen auf ein gutes Ergebnis, dass hoffentlich "unsere" lieben Fellnasen gesund & munter bleiben...