In Deutschland wird viel von der Parellelgesellschaft der türkischen Immigranten geredet... die Deutschtürken bleiben unter sich, integrieren sich nicht, leben ihre eigenen Traditionen, lernen nicht richtig deutsch undsoweiterundsofort! Mag stimmen, aber wie schaut's eigentlich mit der Integration deutscher Auswanderer in der Türkei aus?
Wie "türkisch" sind wir im Türkenland, passen wir uns an, ändern wir unsere Einstellung, wie leben wir im fremden Land???
Zum Einstieg stelle ich hier ein interessantes und witziges Buch vor:
Hier ist eine Leseprobe, also ich musste ein paarmal laut loslachen, köstlich und wie wahr!
Die Situation in diesem Video über ein türkisches Restaurant in Frankfurt kennen wir Auswanderer nur zu gut, in dieser Hinsicht haben wir in der Türkei lebenden Auswanderer uns an die Gepflogenheiten in unserer Wahlheimat angepasst, oder?
Aber wie schaut unser Leben in der Türkei eigentlich aus, bleiben wir unter uns, integrieren wir uns nicht, leben wir unsere eigenen Traditionen, lernen nicht richtig türkisch, oder was???
Bei dem Video fehlte die 3. Variante - ich kenne das eigentlich so, dass alle sich darum streiten, wer bezahlen darf. Ansonsten war der Unterschied in der Mentalitaet sehr gut zu sehen. Einem Türken ist es egal, ob er 2-3 Euro mehr bezahlt, als sein Kumpel, einem Deutschen meistens nicht. Man sollte so ein Video auch mal an einer Supermarktkasse drehen. ?ch kann mich erinnern, dass ich mal 1 Euro wechseln musste, um 1 Cent zu bezahlen. So etwas waere in einem türkischen Supermarkt undenkbar. Auf der anderen Seite wird man in der Türkei von Kaufleuten und Handwerkern ausgenommen wie eine Weihnachtsgans, ausser man ist mit dem Kaufmann/Handwerker verwandt oder befreundet.
Die Menschheit läßt sich grob in zwei Gruppen einteilen: In Katzenliebhaber und in vom Leben Benachteiligte. Francesco Petrarca
Zitat von Meral... Auf der anderen Seite wird man in der Türkei von Kaufleuten und Handwerkern ausgenommen wie eine Weihnachtsgans, ausser man ist mit dem Kaufmann/Handwerker verwandt oder befreundet.
Dann bin ich wohl mit der halben Türkei befreundet, das ist mir nämlich wissentlich bisher noch nicht passiert... ganz im Gegenteil, die meisten KL & HW sind freundlich, hilfsbereit, arbeitswillig, kommen sogar Sonntags ohne Aufpreis oder gar "Anfahrtkosten" zu berechnen! Das ist für mich schon ein kleiner Kulturschock im positiven Sinn!
Ist die Türkei ein Rentnerparadies, ist das Leben so sonnig wie es scheint, oder gibt's für deutsche Auswanderer in der Türkei doch was zu meckern? Am Beispiel von ALANYA, der grössten deutschen Kolonie im Land, wo im Jahr 2006 schon 10 000 deutsche Einwohner gezählt wurden, spiegelt sich die deutsche Parallelgesellschaft mit allen ihren Macken am deutlichsten wider, wie dieser Dokumentationsfilm deutlich macht:
Die einzelnen Fragmente gehen nahtlos ineinander über!
Unglaublich, da fallen Sprüche wie "Wenn in einem Geschäft kein Deutsch gesprochen wird, gehe ich woanders hin" oder beschwert sich eine Deutsche über die (Un) Sitte der Türken in einem Mehrfamilienhaus die Schuhe im Flur vor der Wohnungstür abzustellen... ja, gibt's denn sowas??? Ja leider gibt's sowas tatsächlich... Schaut's euch selber an und macht euch selber ein Urteil... sind wir echt so, oder müssen wir uns für eine Minderheit fremdschämen??? Wie ist die Situation in unserer Parallelgesellschaft in Kusadasi?
Ich frage mich langsam schon, wenn ich die Beiträge der Forumfreunde lese, ob wir hier wirklich willkommen sind, und beobachte mit Besorgnis, wie wir Ausländer in der Türkei zunehmend schlechter behandelt werden.... In Deutschland ist es ein Riesenthema, ob IRGENDWELCHE Repressalien gegen türkischstämmige Bewohner bestehen, hier wohl nicht, unser Status in der Türkei wird aber wohl nicht besser, sondern schlechter.... In Deutschland gibt es auch "Theater" wegen Moscheen, in der Türkei habe ich das aber noch nicht erlebt dass es überhaupt um christliche Kirchen (und Toleranz, oder Akzeptanz, das Thema der ARD im deutschen Fernsehen dieser Woche) geht... Wenn ich hier eine christliche Kirche besuchen möchte, sofern sie nicht "gesetzes-treu" zur Moschee umfunktioniert wurde, und UNSERE Geschichte und KULTUR ganz bewusst zerstört wird, ..... muss ich bis zu 10 Euro Eintritt zahlen und mich mit einer MG "anfreunden"... so in Selcuk.
Welches Theater mit der Aufenthaltsgenehmigung, mit den Visa, auch langjährige Residenten haben wohl massive Probleme 2014, wie wir gehört haben. Was soll das denn? Gibt es irgendwelche Fakten/Studien, dass deutsche/ausländische Residenten dem türkischen Staat "auf der Tasche liegen"???
Wir fühlen uns schikaniert!!! Sind wir nicht viel mehr Geld-Bringer? Viele Deutsche verbringen hier ihre wenigen Tage Jahresurlaub- sonst wären sie nicht Hausbesitzer in einem Land, in dem es deutlich schwieriger ist, ein Ferienhaus zu unterhalten, als auf Mallorca, in Spanien generell, in Frankreich, Portugal, auf Sylt, Rügen, usw.
Ratlose- und auch angesäuerte- Bliss..... Ich möchte mich hier willkommen und akzeptiert fühlen!
Sonst muss man sich wohl wieder Richtung Europa orientieren.
Gib nie, nie, nie, gib niemals auf ! (W. CHURCHILL)
Langsam entwickelt sich in der Türkei eine abschreckende ANGSTKULTUR.....
Wenn man die Sprache nicht zu 100 % BEHERRSCHT hat man sowieso verloren- im Gegensatz zu den türkischen Mitbewohnern in Deutschland, die türkische Stadtmagazine erhalten usw. ....
Solange wir nicht Muslime werden, sind wir der Hölle geweiht- das ist unsere Erfahrung mit deutschsprechenden Muslimen -
wir wünschen uns einfach "gleiches Recht für Alle"
Ihr auch???
Gib nie, nie, nie, gib niemals auf ! (W. CHURCHILL)
Gleich 2 Beiträge, die wie ich meine, hervorragend in dieses Thema passen!
Die Türkei ist für mich schon das 3. Land, in das ich ausgewandert bin und wo ich seit mehr als 7 Jahren permanent (ausser 2 Nächten auf Chios) lebe! Vorwegstellen möchte ich, dass kein Land der Erde ein "Auswanderer Paradies" ist, überall gibt es Regeln, Gesetze und oft eine landestypische Bürokratie, sowie eigentümliche Traditionen und Gebräuche, an die man sich als "Fremder" gewöhnen und anpassen sollte!
Das ist nicht leicht und deshalb gibt es in allen Ländern, wo sich eine Auswanderer Minderheit gefestigt hat, auch eine sogenannte "Parallelgesellschaft", weil man "seine" eigene Kultur, Religion, Traditionen nur schwer aufgeben kann... immerhin prägt uns unsere Abstammung und die Kultur, in der wir aufgewachsen sind eher, als eine Kultur, in die wir "hineingewachsen" sind (oder sollten)!
"Andere Länder, andere Sitten" gilt für uns Auswanderer in der Türkei genauso wie für türkische Auswanderer in unserer alten Heimat... ob es bestimmte Länder gibt, wo Auswanderer sich eher heimisch fühlen als in anderen, kann ich auf Grund meiner Auswanderungserfahrung nicht bestätigen.
Wir fühlen uns nach wie vor wohl und willkommen in unserer Wahlheimat, obwohl so manches schwieriger geworden ist, wie z.B. ?m Moment die Aufenthaltserlaubnis. Das kommt durch eine neue Behörde, die das vereinfachen sollte, aber leider Startschwierigkeiten hat! Halt "typisch türkisch" ..."Abwarten & Tee trinken" irgendwann wird's klappen!
Bliss hatte geschrieben:
Zitat...Gibt es irgendwelche Fakten/Studien, dass deutsche/ausländische Residenten dem türkischen Staat "auf der Tasche liegen"???
Die gibt's tatsächlich, darum bietet uns die türkische Krankenversicherung z.B. eine sehr günstige Pflichtversicherung an! Deshalb sind auch die Regeln für die 90 tägige Einreise in die Türkei verändert, weil leider tausende Auswanderer anstelle von einer Aufenthaltserlaubnis zu kaufen, einfach kurz in's Ausland gereist sind für einen neuen Einreisestempel, der dann wieder 3 Monate gültig war! Und der türkische Staat hatte das Nachsehen! Das finde ich nicht okay, wer vom Leben in der schönen Türkei profitiert, muss sich auch selbstverständlich an die Gesetze halten, obwohl es manchmal in "Teutonen Hochburgen" wie "Alanya = Almanya" einen anderen Eindruck erweckt, wir leben nun mal in der Türkei!!!