Beim Landeanflug auf Istanbul sind sie oft zu sehen, die wunderschönen Prinzeninseln, wo ich so oft ein paar Tage verbracht habe, dass ich mich fast schon als Einheimische gesehen habe!
Die Prinzeninsel heissen so, weil die späteren Sultane ihre jüngeren Brüder dort lebenslang in's Exil verbannt haben! Auch Armenier und Juden hat es auf die ruhigen Inseln gezogen, es leben rund 15 000 Menschen dort, die einen eigenartigen Kauderwelsch aus türkisch, griechisch und armenisch sprechen!
Die Inselgruppe besteht aus den Inseln: * BÜYÜKADA (Principos), die mit 5.4 km2 grösste Insel * HEYBELIADA (Chalki), wo es eine orthodoxe Klosterschule mit Bibliothek gibt * BURGAZADA (Antigone) * KINALIADA (Proti), gleich die erste Insel von Istanbul aus * SEDEF (Terebinthos), die Perleninsel in Privatbesitz * YASSIADA (Plati) * SIVRIADA (Oxeia) * TAVSAN ADASI (Neandros), die Kanincheninsel * KASIK ADASI (Pita), die Löffelinsel
Die Prinzeninseln können mit der Fähre aus Istanbul besucht werden, je kleiner sie sind, desto relaxter und laid back, auf den Inseln fahren keine Autos, man bewegt sich zu Fuss, mit dem Fahrrad, oder dem inseltypische Faeton, der Pferdekutsche!
Meine alten Fotos von BÜYÜKADA habe ich mal rausgekramt und abfotografiert, sorry, ab & zu ist ein Stückchen Tisch mit drauf!
Ganz begeistert bin ich immer noch von den wunderschönen Zuckerbäckerhäusern:
Mit dem Faeton kann man eine Inselrundfahrt machen:
Ein damals noch nicht renoviertes Holzhaus:
In dieser Strasse habe ich oft bei Freunden gewohnt:
Wenn ich lange zu Fuss unterwegs war, durfte ich oft mit dem Featon gratis zurückfahren!
Am Wochenende sind die Inseln sehr überlaufen, in der Woche wie fast ausgestorben paradiesisch! Sehr zu empfehlen als Kurzurlaub zum Energietanken, wenn man von der Metropole Istanbul geschafft ist!
Ich war schon ein paar mal auf Büyükada und auch einmal auf Burgazada. Wenn man ein paar Tage in Istanbul verbringt ist so ein Ausflug auf die Inseln eine richtige Erholung.
Die Fahrt mit dem Schiff ab Kabatas kostet nicht viel (etwa 4 TL) und mit einem oder mehreren Cay kann man sich die Zeit gut vertreiben. Ausserdem finden dort auch immer mal Verkaufsparties für zB Zitronenpressen, Küchenmesser oder Nachthemden statt.
...und was da sonst noch so mitfährt auf der Fähre! Von Kühlschränken, Fernsehern, Möbeln bis hin zur Bevorratung der Läden auf den Inseln! Einmal hatte ich das Glück, auf einer in Plastikfolie eingepackten Matratze reisen zu dürfen...sehr komfortabel!
Büyükada ist ein sündhaft teures Pflaster, da kostet eine Flasche Wasser gerne mal das 3-fache wie in Istanbul... kein Wunder, denn alles muss mit der Fähre gebracht werden! Beim Bakkal (Tante Emma Laden) hab ich mich über das grosse Angebot deutscher und amerikanischer Luxuswaren gewundert, Kaviar und eine Flasche französischen Champagner kann man an jeder Ecke auftreiben!
Als ich eine Bootstour entlang der Inselküste machte, fielen mir die vielen seltsamen Türmchen an der Steilküste auf, die vom Badesteg / Anlegesteiger für Luxusyachten direkt zu den millionenschweren Villen führten! Dass darin Lifte versteckt waren, die die Superreichen mühelos zu ihren Sommerhäusern bringen, konnte ich erst garnicht glauben!
Dementsprechend teuer sind auch einige mondäne Beach Clubs, da kommt man nur rein, wenn man entweder viel blecht oder ein Mitglied kennt! Die Reichen & Schönen wollen unter sich bleiben!
Für's normale Volk gibt's natürlich auch ein paar Strände:
Der NAKIBEY Beachclub, der sehr an eine Sardinendose erinnert:
Im Norden der Insel gibt es ein paar Buchten mit ruhigen steinigen Stränden, die man auf halsbrecherischen Ziegenpfaden erklimmen kann und, haltet euch fest... das sind Nudistenstrände! Und da ist "Sex on the Beach" nicht nur ein Cocktail!
Und hier ist ein Video mit schöneren Fotos als meine:
Auf diesem Video mit typischer Inselmusik sind Bilder von meinem Lieblingsplatz auf der Insel, dem verträumten kleinen Kloster AYA YORGI, von wo man eine herrliche Aussicht hat und die Welt einem zu Füssen liegt! Die Kirche des Klosters kann man besichtigen, meine Insulaner Freunde haben mir sogar geheime Nischen hinter den Wandpanelen gezeigt!
Man kann mit der Pferdekutsche in den Wald unterhalb des Klosters fahren, von dort geht ein ziemlich langer steiler Fussweg hoch, aber man kann auch kleine Pferdchen oder Esel mieten! Mir taten die Tiere leid, also bin ich gelaufen...zum Glück gibt's ab & zu eine Bank mit Aussicht zum Verschnaufen am Wunschbaumgesäumten Weg, sonst hätte ich das nie geschafft! Oben angekommen wurde ich mit der fantastischen Aussicht und einem traumhaften Sonnenuntergang belohnt! Es gibt ein Restaurant da oben, wo man gut & günstig essen kann und vom guten thrakischen Wein der Klosterwinzerei geniessen darf!
Wenn ich nur für einen Nachmittag der Sommerhitze in Istanbul entfliehen wollte, bin ich einfach in Eminönü auf die Inselfähre gehüpft und nach einer knappen Stunde auf der ersten der Prinzeninseln, KINALI ADA, von Bord gegangen und habe mich rechts oder links vom Iskele (Anlegeplatz) sofort in die kühlen Fluten gestürzt! Kinali (Henna) Ada ist eine kleine gemütliche Insel mit Kieselstränden und glasklarem Wasser, wo in der Woche hauptsächlich ältere Leute und Mütter mit jungen Kindern am Strand sind! Da wird auf die Tasche aufgepasst, sich gegenseitig der Rücken eingekremt, das Obst geteilt... Ausländerinnen werden nett aufgenommen und bemuttert!
Direkt hinter den Stränden gibt's viele Restaurants, wo es z.B. Köfte und Pide zu Normalpreisen gibt, wer die Insel erkunden will, leiht sich ein Fahrrad, das ideale Verkehrsmittel auf Kinali Ada!
Leider hat Kinali Ada kaum Wald, es ist eine echte Badeinsel!
Mit dem Fahrrad auf Kinali, erinnert mich an meinen alten Wohnsitz Amsterdam:
Am Kinali Beach:
Da gibt's inzwischen sogar Liegen, bequemer als auf den Steinen zu liegen! Und Badeschuhe nicht vergessen!