Meine Schwiegereltern leben in Istanbul. Meinem Schwiegervater ging es nicht gut bzw. er konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten und aß seit Tagen sehr wenig bzw. gar nicht. Also Notruf 112. Das Auto traf nach ca. 10 Min. ein. Außer dem Fahrer war eine Ärztin und eine Helferin (bezeichne es mal so) dabei. Unsere Wohnung liegt im 2. Stock. Auf der Straße ging die Fragerei los (den Einspann lasse ich mal gleich weg). Als nächstes: Was, es ist ein Mann, den können wir nicht tragen, wir sind zwei Frauen (was ich auch noch einsehe). Der Fahrer: Das ist nicht meine Arbeit beim Tragen zu helfen, ich bin der Fahrer; normalerweise helfen die Mitbewohner vom Haus beim Tragen Mein Mann erwiderte: in dem Haus wohnen ausschließlich ältere Personen, außer mir kann da kann keiner helfen, helfen sie bitte mit. Die Diskussion spitzte sich zu und es wurde auch sehr laut. Die Ärztin schimpfte über den Fahrer, telefonierte mit der Zentrale, mein Mann diskutierte mit dem Fahrer, der anschließend sich wieder gemütlich hinters Steuer setzte und sich durch Warten die Zeit vertrieb. Es sind natürlich auch weitere Personen auf der Straße auf die Situation aufmerksam geworden. Ein Mann legte sich mit dem Fahrer an (hau ab etc.) und letztendlich erklärten sich zwei uns fremde Männer beim Vorbeigehen bereit, beim Tragen zu helfen.
Nun stell sich mal einer vor der Patient hat z.B. einen Herzinfarkt.......
Eine Bekannte hatte letztes Jahr eine akute Blinddarmentzündung, in der kleinen Medclinik am Strand diskutierte der behandelte Arzt erstmal in aller Ruhe mit seinen Assistenten, WO sie die Patientin hinschicken sollten... ob gleich nach Izmir, oder doch lieber nach Kusadasi oder vielleicht in's Krankenhaus in Aydin???
Erst als die Patientin unter Schmerzen aufgestanden ist und erklärt hat, dass sie am besten selber hinläuft, weil das bestimmt schneller wäre, hat der Arzt die Ambulanz gerufen!
Abwarten und Tee trinken ist in solchen Situationen leider keine Option!